Historische Orte in Hameln

 

Das Hamelner Münster

Hameln zwischen Reformation, Renaissance
und Dreißigjährigem Krieg –
Vom glücklichsten Jahrhundert der Stadtgeschichte

Vortrag am 19. September 2016 im Münster

 

Die vorreformatorische Zeit

 

Der Stiftsbezirk war mit Münster, Kreuzgang, Schule, Kurien und Kirchhof ein von der übrigen Stadt abgegrenzter Bereich.

Das Stiftskapitel bestand aus 7-9 Stiftsherren (Kanoniker). Sie bekleideten innerhalb des Stifts verschiedene Ämter wie Kellner, Scholastiker, Thesaurarius (Schatzmeister), Küster.
Um Stiftsherr zu werden, musste man die Stiftsschule besucht haben und ein sehr hohes „Eintrittsgeld“ von 24 Gulden für den baulichen Unterhalt der Kirche sowie weitere 20 Gulden für die Pflege des Kirchenschatzes zahlen.

Das Stiftskapitel hatte seinen Sitz im Hohen Chor des Münsters und im benachbarten Kapitelsaal. Die Stiftsherren lebten teilweise im Konkubinat. Einige sollen geschäftstüchtig, andere faul gewesen sein.

Das Stift war sehr reich und wurde immer reicher. Im Spätmittelalter wurden in steigender Zahl große Kapitalien aus der Bürgerschaft an das Stift für das Memorialzwecke, also das Totengedächtnis, gestiftet.

Das Stift hatte eine große Zahl von Vikaren angestellt, die schlecht bezahlt wurden und als aufsässig galten. Dieser niedere Klerus wurde nicht selten zum Träger der Reformation.

In baulicher Hinsicht war damals im Stiftsbezirk vieles vernachlässigt, besonders auch das Münster.

 
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