Zur Geschichte der Juden in Hameln

und in der Umgebung

 

Ehemalige Synagogengebäude

 

Im Weserbergland hat es zahlreiche Synagogengebäude gegeben. Entsprechend dem vorherrschend ländlichen Charakter des hier ansässigen Judentums waren das überwiegend angemietete Räume oder bescheidene Gebäude, die für die Nutzung als Synagoge umgestaltet wurden.

Nur in Hameln war es 1879 zum Neubau eines stattlichen Gebäudes durch den bekannten Architekten Edwin Oppler gekommen. In vielen anderen Orten waren die Gemeinden immerhin so stark, eigenständige Räume oder Gebäude anzumieten oder zu kaufen und darin Synagogen einzurichten.

Bereits um 1900 waren wegen der starken Landflucht viele Gemeinden erloschen und die meisten dieser Synagogenräume aufgegeben worden. Inzwischen sind mehrere dieser Gebäude abgerissen worden und letzte Spuren verschwunden.

Die Zerstörung der deutschen Synagogen in der Pogromnacht des Jahres 1938 traf die beiden letzten noch im Gebrauch befindlichen Synagogen in Hameln und Bad Münder. In Hameln wurde das Gebäude geplündert und in Brand gesetzt. Wenige Tage später wurde es auf Geheiß des Oberbürgermeisters abgerissen und alle Spuren beseitigt.

In Bad Münder zerstörten SA-Leute die Einrichtung der Synagoge. Der Plan, das Gebäude gänzlich zu zerstören, schlug fehl, weil die nichtjüdischen Bewohner des Hauses sich geweigert hatten, ihre Wohnung zu verlassen.

Die Synagoge in Pyrmont entging der Schändung, weil sie von der jüdischen Gemeinde etwa drei Monate vor der Pogromnacht an einen Pyrmonter Bürger verkauft worden war.

Im Folgenden wird eine Übersicht über insgesamt dreizehn Synagogengebäude gegeben, die sich im Landkreis Hameln-Pyrmont und im nördlichen Landkreis Holzminden befinden. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Orte, in denen Gottesdienste in Privathäusern von Juden stattfanden. Diese werden hier nicht behandelt.

 
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