Zur Geschichte der Juden in Hameln

und in der Umgebung

 

Die Synagoge Aerzen

 

In Aerzen stellte die wohlhabende Familie Herzberg die Räumlichkeiten für den Gottesdienst, 1790 im Hause des Heine Meyer, 1816 im Hause seines Sohnes Herz Heine. Die Gemeinde zahlte Miete für die Nutzung der privaten Räume (1864 waren es 16 ½ Taler).

Um die für den Gottesdienst erforderliche Anzahl erwachsener Männer zusammen zu bekommen, mussten bei Strafe auch die Juden aus dem benachbarten Groß Berkel am Gottesdienst in der Synagoge von Aerzen teilnehmen.

1857 befand sich die Synagoge in einem hinteren Anbau des Hauses Nr. 38 in Osterstraße befand. Dort war zugleich die jüdische Schule untergebracht. Das Haus gehörte wieder der Familie Herzberg und die Gemeinde zahlte für die Benutzung Miete.

1912 antwortete William Herzberg auf eine Anfrage des königlichen Landratsamtes Hameln, das Auskunft über die religiösen Verhältnisse der jüdischen Gemeinde Aerzen begehrte:

"Für das gottesdienstliche Bedürfnis ist in jeder Weise aufs beste gesorgt; die Synagoge befindet sich in einem ausgezeichneten Zustande mit schönster elektrischer Beleuchtung von 15 Flammen. Ein Vorbeter und Schächter sind vorhanden"
(Schreiben vom 27. 9. 1912).

Wie lange das Gebäude im 20. Jahrhundert noch als Synagoge genutzt wurde, wissen wir nicht. Bei der guten Eisenbahnverbindung von Aerzen nach Hameln lag es für die Aerzener Juden nahe, die Hamelner Synagoge aufzusuchen.

 
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