Zwangsarbeit in Hameln und im Kreis Hameln-Pyrmont

 

In der Stadt Hameln sowie im Kreis Hameln-Pyrmont waren während des gesamten zweiten Weltkrieges zahlreiche Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im "Arbeitseinsatz".

Die Fabriken im Hamelner Industriegebiet waren weitgehend auf Rüstungsproduktion umgestellt und beschäftigten alle Fremdarbeiter. Mehrere dieser Firmen unterhielten eigene Lager für die Unterbringung ihrer Zwangsarbeiter. Zahlreiche Fremdarbeiter waren außerdem auf Bauernhöfen und als Hausgehilfinnen in Privathaushalten untergebracht.

Zwangsarbeiter rekrutierten sich aus allen Ländern, die damals in Hitlers Machtbereich lagen. Die Mehrzahl dieser häufig ganz jungen Menschen wurde aber aus Polen und der Sowjetunion nach Deutschland verschleppt. Die Arbeiter und Arbeiterinnen aus dem Osten waren besonders schlecht gestellt.

In den Spitzenzeiten der Jahre 1944 und 1945 arbeiteten in Hameln und dem Landkreis mehr als 7000 Personen. Verteilt über den ganzen Landkreis gab es über 60 Lager, in der Stadt Hameln befanden sich mindestens 12 Lager. Im Lager für Ostarbeiter im Hamelner Industriegebiet lebten über 1000 Menschen unter schlimmen Bedingungen auf engstem Raum. In den letzten Kriegsjahren sind zahlreiche Kriegsgefangene und Fremdarbeiter umgekommen, unter ihnen eine erschreckend hohe Zahl an jungen Frauen und Kindern. Überwiegend starben sie an Mangelkrankheiten.

In den letzten Jahren ist es gelungen, Briefkontakte zu ehemaligen Zwangsarbeitern in Polen, Russland und der Ukraine herzustellen. So kann das häufig einseitige Bild, das die Akten der Archive ergeben, durch die Sicht der Zwangsarbeiter selbst ergänzt werden.

 

Buchvorstellung und Bernhard Gelderblom im Gespräch mit Richard Peter

 
Bernhard Gelderblom

"Am schlimmsten waren das Heimweh und der Hunger"

Briefe nach sechzig Jahren

Ausländische Zwangsarbeit
in und um Hameln
1939-1945

 

 
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