Zur Geschichte der Juden in Hameln

und in der Umgebung

 

Die Synagoge Coppenbrügge

 

Dass es in Coppenbrügge schon früh eine Synagoge gab, hören wir anlässlich eines Streites zwischen Anschel Rosenthal und dem Vorsteher Mosheim um den Rosenthal "eigenthümlich zustehenden Stand" in der Synagoge im Jahre 1834. Mosheim beanstandete, dass sich die Söhne Rosenthals neben ihren Vater stellten und nicht den ihnen vom Alter her zustehenden Platz einnähmen.

Als im Jahre 1842 die Landdrostei die Bezirke der Synagogengemeinden festlegte, wurden die Orte Coppenbrügge, Brünnighausen und Hohnsen zu einer Synagogengemeinde zusammengeschlossen und Coppenbrügge als Ort der Synagoge bestimmt.

Damals verfügte Coppenbrügge in Haus Nr. 130 über eine eigene Synagoge. Für das "Haus, das zum Tempel eingerichtet wurde", hatte sich, wie berichtet wird, die Gemeinde nicht unerheblich verschuldet.

1873 wurden von der Gemeinde erneut größere Summen für die Reparatur des "Tempels" bereitgestellt. Im folgenden Jahr lobte der Landrabbiner den Zustand der Synagoge ("eigen und gut").

Wie lange das kleine Gebäude benutzt wurde, wissen wir nicht. Bei der guten Eisenbahnverbindung nach Hameln lag es für die Coppenbrügger Juden nahe, die Hamelner Synagoge aufzusuchen.

Kurz nach 1900 wurde das Gebäude verkauft. Im Judentempel wurde eine Sattlerei eingerichtet, später eine Turnhalle. 1926 wurde der Bau schließlich abgerissen. Der ursprüngliche Standort ist heute noch zu sehen und nicht überbaut.

Zeitzeugen erinnern sich an einen blauen Dachhimmel (mit Sternen?). Der Innenraum sei eine Halle gewesen, hinten führten einige Tritte zu einer Art von Podest. Das Museum von Coppenbrügge bewahrt ein kleines, schlichtes Lesepult aus der Synagoge auf.

 
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