Historische Orte in Hameln

 

Das Hamelner Münster

Hameln zwischen Reformation, Renaissance
und Dreißigjährigem Krieg –
Vom glücklichsten Jahrhundert der Stadtgeschichte

Vortrag am 19. September 2016 im Münster

 

Jahrhundertwende – letzter Glanz und Niedergang

 

1597/98 wütete die Pest in Niedersachsen. Die Geburt von Siebenlingen 1600 sahen die Bürger als Unheilszeichen.

Der Rat erließ 1598 eine Verordnung gegen das übermäßige Biersaufen. Aufwand und Prunksucht wuchsen in allen Ständen.

1602/03 baute der Ratsherr Hermann Arendes das prächtigste aller Hamelner Bürgerhäuser, das Rattenfängerhaus mit seiner prunkenden Schmuckfülle. Die durchlaufenden Kerbschnittbänder waren zuerst an der Hämelschenburg zu sehen.

1607/08 errichtete Tobias Deventer, Sohn eines eingewanderten holländischen Kaufmanns, das Dempterhaus mit seiner hocheleganten Utlucht.

Seit 1611 steigerten sich die städtischen Anleihen gewaltig. In wirtschaftlichen Krisenzeiten verlangten Bürger vom Rat eine stärkere Besteuerung der wenigen Juden, die in der Stadt lebten, gar ihre Vertreibung. Der Hass auf die Juden, Hinweis auf gesellschaftliche Krisenzeiten, wuchs wieder an.

1614 wurden Münzmanipulationen aufgedeckt. An der Münzinflation der Kipper und Wipper war Hameln beteiligt. In Massen wurden auf Schloss Hastenbeck schlechte Münzen geprägt. Sie dienen den Fürsten zur Finanzierung ihrer Heere. Das führte zu allgemeiner Teuerung und verbreiteter Armut.

In dieser Zeit errichtete die Stadt im Zeitraum von 1610-1617 das 43 Meter lange Hochzeitshaus, das monumentalste Wahrzeichen städtischer Selbstverwaltung.

 
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