Zwangsarbeit in Hameln und im Kreis Hameln-Pyrmont
Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen
und Zwangsarbeiter
aus Polen
vom 18. - 25. September 2005 in Hameln
Die Gäste
Janina Bartos und ihr Bruder Stanislaw Smus
Edmund Bednarek
Halina Bielecka
Jozef Butniak
Jerzy Jedrzejczak
Stanislaw Kicman und Juliusz Kozlowski
Stanislawa Kozula
Marianna Matusiak
Henryk Olejniczak
Janina Salewska
Tadeusz Slowinski
Marianna Matusiak
Marianna Matusiak wurde 1928 in Lodz geboren. Dort wohnt sie auch heute. Zur Zwangsarbeit war sie bei einem Bauern in Aerzen.
Nach der Befreiung durch die amerikanischen Soldaten brachte man mich in Hameln ins Krankenhaus. Ich hatte verletzte Beine. In den vielen Jahren hatte ich sehr schwer gearbeitet. So war es kein Wunder, dass ich krank wurde. Im Krankenhaus war ich etwa drei Monate,. Ich wurde gut behandelt, bekam auch Gymnastik und Medizin.
Meine Freundin besuchte mich im Krankenhaus und sagte mir, dass wir in die Kaserne in Hameln gebracht würden. Dort war die Sammelstelle für Ausländer. Die Blocks waren mit Städtenamen gekennzeichnet, wie z.B. Lwow, damit jeder Pole seine Stätte findet. Wir bekamen zu essen und anzuziehen. Die Aufsicht hatten die Amerikaner.
Ein polnischer Pfarrer eröffnete eine Schule dort. Etwa 30 Personen meldeten sich. Es waren zwei Lehrer, einer davon war ein Tänzer. Es waren viele Polen dort. Wir fingen an, Theater zu spielen. Wir machten Volkstänze und mussten viel üben. Ab und zu machten wir auch Sketche. Es war eine schöne und angenehme Zeit, verbunden mit viel Lernen.
Ich hatte das Bedürfnis, nach Polen zurückzufahren. Als erste aber kamen Kinder, Ältere und Kranke in Frage. Mir tat es auch leid, die Schule zu verlassen. So blieb ich bis 1947. Meine Mutter hatte nicht geschrieben, da sie sehr krank war.
Marianna Matusiak (links) nach ihrer Befreiung in der
Linsingen-Kaserne
Beim Besuch ihrer ehemaligen Arbeitsorte in Aerzen