Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
und in der Nachkriegszeit
Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
Politische Häftlinge im Zuchthaus Hameln
Friedrich Lohmeyer – Lebenslauf
1890 | Geboren am 11.8.1890 in Hannover |
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1908 | Abschluss der Konditorausbildung Eintritt in den Deutschen Metallarbeiterverband |
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Seit 1913 | SPD-Mitglied |
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Ab 1924 | Arbeitslos Engagiert im "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" sowie als ehrenamtlicher Helfer der Arbeiterwohlfahrt Fortbildung in Kursen und Vorträgen des Arbeiterbildungsvereins |
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Ab 1930 | Invalide wegen einer Augenkrankheit Ehrenamtliche Tätigkeit in der SPD |
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1933-34 | Am 15.8.1933 vorübergehend verhaftet und in "Schutzhaft" genommen Beteiligt an den Widerstandsaktionen der "Sozialistischen Front" Gehörte bis 1936 zu den Hauptverteilern der "Sozialistischen Blätter", der Zeitschrift der "Sozialistischen Front" in Hannover |
1936 | Am 19.2.1936 verhaftet und im Gestapo-Gefängnis Schlägerstraße misshandelt. |
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1937 | Vom 2. Strafsenat des Oberlandesgerichtes Hamm am 28.10.1937 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Einlieferung in das Zuchthaus Hameln |
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1941 | 14.7.41 Schreiben der Gestapo Hannover an das Zuchthaus Hameln:
"... Fritz Lohmeyer, Strafende 19. 8. 41, ist ins Polizeigefängnis Hannover zu überstellen." Am 19.8.1941 Entlassung aus dem Zuchthaus Hameln und "Verschubung" in das Konzentrationslager SachsenhausenDort wird eine Operation gegen seine drohende Erblindung verweigert. |
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1945 | Am 15.2.1945 trotz Transportunfähigkeit in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt, um im Außenlager Ebensee im dortigen Bergwerk zu arbeiten. 6.5.1945 Befreiung aus dem Außenlager Ebensee 8.5.1945 - zwei Tage nach der Befreiung – gestorben an Körperschwäche |
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1952 | Straße im Stadtteil Hannover-Ricklingen benannt als "Lohmeyerhof" |
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1972 | Jugendzentrum in Hannover-Roderbruch benannt in "Fritz-Lohmeyer-Haus" |
Die Häftlingsakte Lohmeyers im Hauptstaatsarchiv Hannover ist nicht erhalten.
Auszug aus dem Urteil des OLG Hamm gegen Friedrich Lohmeyer vom 28.10.1937
"Das Ziel der Sozialistischen Front, den gewaltsamen Umsturz des nationalsozialistischen Staates, hat er erkannt und gebilligt.
Durch seine langanhaltende und umfangreiche Tätigkeit bei der Werbung von Anhängern der Sozialistischen Front und Abnehmern der S(ozialistischen) B(lätter), bei der Organisation und der Überwachung des Vertriebes der Blätter, der Gewinnung von Unterverteilern und durch seine Tätigkeit als Mittelsmann zwischen dem Leiter des technischen Apparates, N., und den Abteilungsleitern der Sozialistischen Front hat er die hochverräterischen Ziele der Sozialistischen Front mehr als irgendeiner der anderen Angeklagten, die sich in diesem Abschnitt des Verfahrens zu verantworten haben, gefördert und sich so der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens unter erschwerenden Umständen schuldig gemacht, da seine Tat auf Herstellung und Aufrechterhaltung eines organisatorischen Zusammenhalts und auf Beeinflussung der Massen durch Verbreitung von Schriften gerichtet war."
Hauptstaatsarchiv Hannover
Quellen
Herbert und Sibylle Obenaus, Friedrich Lohmeyer, in Herbert Obenaus und Wilhelm Sommer, Politische Häftlinge im Gerichtsgefängnis Hannover während der nationalsozialistischen Herrschaft, Hannoversche Geschichtsblätter NF 44, 1990, S. 152-201, zu Lohmeyer S. 162-167
Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie, S. 208