Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit

und in der Nachkriegszeit

 

Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit

Die letzten Monate des Zuchthauses

Die Toten des Zuchthauses

 

In den letzten Wochen des Krieges und unmittelbar nach der Befreiung starben zahlreiche Häftlinge. Ursachen waren die unsäglichen Zustände im Zuchthaus, die durch Überbelegung und Vernachlässigung bedingt sind. Monatelanger Hunger fehlende Heizung und die katastrophale medizinische Versorgung forderten viele Menschenleben.

Im Zeitraum vom 1.9.1939 bis 31.8.1945 wurden in den Unterlagen des Standesamtes Hameln insgesamt 305 Todesfälle im Zuchthaus registriert. Die meisten Todesfälle ereigneten sich in den drei letzten Monaten des Krieges und unmittelbar nach der Befreiung.

Die Zahl der Todesfälle stieg seit 1940 kontinuierlich an. 1945 erreichte sie eine dramatische Höhe.


Die Zahl der Todesfälle während der Kriegszeit:

  1940   4
  1941   4
  1942   16
  1943   27
  1944   82
  1945   172
       

Die Toten des Jahres 1945:

  Januar   17
  Februar   21
  März   41
  April bis August   55

 

239 der Verstorbenen waren Deutsche 66 waren Ausländer. Unter den 66 verstorbenen Ausländern waren 21 Niederländer, 16 Belgier, 15 Franzosen, 4 Tschechoslowaken, 2 Dänen, 2 Luxemburger, 1 Österreicher, 1 Pole, 1 Jugoslawe, 1 Sowjetrusse und 1 Litauer.

Bei den angegebenen Todesursachen überwiegen mit Abstand Herzschwäche und andere Herzerkrankungen, mit 65 Prozent danach Lungen- und Bronchialerkrankungen, sowie Lungen-Tuberkulose mit 361 Prozent und Darmkatarrhen und Durchfällen mit 318 Prozent (Mehrfachnennungen sind häufig).

Die Zahl der Toten liegt noch höher, nimmt man die Toten des Zuchthausaußenlagers Holzen hinzu. Dort sind nach Auskunft des Standesamtes Eschershausen 27 Häftlinge gestorben.

Groß ist die Zahl derer, die auf den beiden Todesmärschen nach Holzen und nach Dreibergen ihr Leben ließen. Es soll hier nicht versucht werden diese zu schätzen.

 
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