Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
und in der Nachkriegszeit
Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
Die Verfolgung Homosexueller
Heinz Wetenkamp – Lebenslauf
1914 | Geboren in Verden an der Aller Studium der Theologie |
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1941 | Geistlicher in der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Hannover-Badenstedt |
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1943 | Verhaftung im November auf Grund von Gerüchten und einer Anzeige |
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1944 | Urteil vom 15.2.1944: ein Jahr und neun Monate Zuchthaus |
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Wetenkamp wurde zur Last gelegt, "als Geistlicher drei Konfirmanden unter 14 Jahren zur Duldung gleichgeschlechtlicher Unzucht verführt" zu haben. Laut Urteil hatte er mit den 13jährigen Knaben, denen er auch Nachhilfe im Einzelunterricht gab, Turnübungen gemacht, zu denen auch "Kraftproben" (Aneinanderdrücken Kopf gegen Kopf, Wange gegen Wange, Mund gegen Mund) gehört hatten. |
Am 25.3.1944 Einlieferung in das Zuchthaus Hameln und Verlegung in das Zuchthausaußenlager Holzen in Eschershausen September 1944 Zurückverlegung in das Zuchthaus Hameln (vermutlich aus Gesundheitsgründen). Wetenkamp war an offener Lungen-Tb erkrankt. Am 22.12.1944 als haftunfähig zu den Eltern entlassen Tot am 24.12.1944 im Alter von 30 Jahren |
Quellen
Häftlingsakte im Hauptstaatsarchiv Hannover
Archiv der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover
Rainer Hoffschildt, Olivia. Die bisher geheime Geschichte des Tabus Homosexualität und der Verfolgung der Homosexuellen in Hannover, Hannover 1992, S. 121f
Ders., Die Verfolgung der Homosexuellen in der NS-Zeit. Zahlen und Schicksale aus Norddeutschland, Berlin 1999, S. 163-165