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Die Stadt Hameln und ihre Juden
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Der jüdische Friedhof in der Scharnhorststraße

Die Besonderheit jüdischer Grabsteine

Formen und Material

Die frühen Steine des Hamelner Friedhofes haben alle die Form der Stele, ein aufrecht stehender Stein (Monolith) im Hochformat, oben mit einem Halbbogen oder einem geschwungenen Giebel abschließend. Es galt das religiöse Ideal der Schlichtheit und der Gleichheit aller im Tod. Unterschiede in Größe und Stärke der Steine, die Rückschlüsse auf die soziale Stellung des Verstorbenen zulassen, sind gleichwohl unverkennbar. Als Material diente durchgängig Sandstein.

Mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts macht sich der Zeitgeschmack der christlichen Umwelt bemerkbar. Klassizistische, aber auch gotisierende Formen prägen die Steine. Neben die Stele treten Obelisken und Säulen; statt des Monolithen kommen Steine mit Sockel in Gebrauch, seit der Wende zum 20. Jahrhundert auch prächtige Erbbegräbnisse mit aufwendigen Einfassungen. Schon vorher kommen neben dem Sandstein auch Marmor, Granit und Zementguss als Material in Gebrauch.

Die neue Friedhofsordnung aus dem Jahre 1908 ermöglicht ausdrücklich die Anlage von umfriedeten Grabfeldern sowie von Familien- und Erbbegräbnissen. Sie lässt auch Blumenschmuck zu, verbietet aber die Verwendung von Bildern der Verstorbenen.

Der Stein von Julius Goldstein und der Stein von Emilie Stern
Der Stein von Julius Goldstein (gestorben 1890, P 4 links) zeigt
eine Inschriftentafel aus Marmor, der Stein von Emilie Stern
(gestorben 1890, P 5 rechts) ist als Obelisk gestaltet.

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© Bernhard Gelderblom Hameln